Der kulturelle Hintergrund - Die Bedeutung der Musik in Afrika

 

Im Gegensatz zu unserer westlichen Welt, in der wir Musik als Kunstform schätzen oder als Unterhaltungsform genießen, ist Musik in Afrika eine Lebensform. Sie ist sogar wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens. Insofern gibt es auch keine Trennung von Künstler und Publikum, denn afrikanische Musik lädt zum Mitmachen ein:

Alle sind dabei, ob sie singen, tanzen oder in die Händeklatschen.

Musik existiert also nicht zum Selbstzweck, sondern erfüllt eine soziale Aufgabe. „Als positiver Einfluss ist sie an vielen wichtigen Stellen im Leben des Einzelnen und der Gemeinschaft präsent.“ (Chernoff, 1997)

Viele Feste, wie z.B. Hochzeiten, Taufen und Begräbnisfeiern sind ohne (Trommel-)Musik, Gesang und Tanz undenkbar.

Im Alltag, z.B. bei der Feldarbeit begleiten Trommler mit ihren Rhythmen die Bauern von Feld zu Feld und spielen schließlich zu einem großen Fest, wenn die Arbeit beendet ist.

Tätigkeiten wie Fischfang, Jagd und Handwerk werden musikalisch begleitet.

Die traditionelle afrikanische Musik wurzelt in jahrhundertealten Sitten, Bräuchen und Vorstellungen. Sie „ruft die Geister der Ahnen, sie begleitet mündliche Geschichtsüberlieferung, Erzählungen, Dichtung, Stammbäume, Sprüche und Legenden“. (Uschi Billmeier, 1999)

Auch religiöse Rituale haben ihre charakteristische Musik. So gibt es z.B. Rhythmen, die mit bestimmten Masken einhergehen. Ihnen wird die Kraft zugeschrieben, die Menschen vor bösen Geistern zu beschützen und Vorhersagen über die Zukunft zu treffen.

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